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AMBERG.MUSEUM

Taktiles Stadtmodell mit Audiodeskription

Das Stadtmuseum Amberg hat seit Kurzem ein taktiles, also tastbares, Stadtmodell der Amberger Innenstadt mit Audiodeskription.

Vorstellung und Test des taktilen Stadtmodells in der Dauerausstellung des Amberger Stadtmuseums.
Von links: 3. Bürgermeister Franz Badura, Kulturreferent Dr. Fabian Kern, Mitglieder der Fokusgruppe und Begleitungen: Thomas Preischl, Josef Rupp, Petra Rupp, Julia Brunner (ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiterin Stadtmuseum Amberg) und Bettina Pichlmeier (rechts) mit Begleitung (nicht auf dem Foto: Gabi Seliger)
Foto: Stadtmuseum/Julia Riß

Amberg. Für die Besucherinnen und Besucher des Amberger Stadtmuseums beginnt der Rundgang durch die Dauerausstellung immer an der großen Vitrine mit dem hölzernen Modell der Amberger Altstadt. Ein beliebtes Objekt, das natürlich die besondere Form der Amberger Altstadt – das Amberger Ei – wie auch bekannte Gebäude, Brücken, Plätze und Straßenzüge hervorhebt. Bisher war das Modell jedoch nicht für alle Menschen erfahrbar. Um auch blinden und sehbehinderten Menschen einen Eindruck der Altstadt mir der Stadtmauer und den vier Stadttoren, dem Verlauf der Vils oder besonderen Gebäuden wie der Martinskirche und dem im Vergleich winzigen Eh'Häusl zu vermitteln, hat die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Stadtmuseums, Julia Brunner, gemeinsam mit einer Fokusgruppe in vielen Stunden gemeinsamer Arbeit und intensiven Austauschs ein taktiles Modell erarbeitet.

Taktil und mit Audiodeskription

Taktil bedeutet, dass das Modell mit Hilfe des Tastsinns erfahrbar ist. Das allein ist aber noch nicht ausreichend. Denn was bedeutet es schon, wenn etwas kleines würfelförmiges links von einem größeren, winkelförmigen Block zu spüren ist? Ohne Erklärung – nichts. Die Erklärung übernimmt in diesem Fall eine Audiodeskription, die an der rechten unteren Ecke des Modells über einen markierten QR-Code aufgerufen und als DAISY-Hörbuch in einem weltweiten Standard für navigierbare Multimedia-Dokumente heruntergeladen werden kann. Die Inhalte des DAISY-Hörbuchs sind vergleichbar mit der am Stadtmodell angebrachten Objektbeschriftung, wobei eine detaillierte Beschreibung erfolgt. Die Audiodeskription wurde von Julia Brunner gemeinsam mit der blinden Filmbeschreiberin Hela Michalsky aus Hamburg verfasst und schließlich von Lisa-Marie Hügelschäffer eingesprochen.

Fokusgruppe ist unverzichtbar

Bei der Erarbeitung des Tastmodells war die enge Zusammenarbeit mit einer Fokusgruppe eine unerlässliche Unterstützung. Teil dieser Fokusgruppe waren Thomas Preischl, Petra und Josef Rupp sowie Gabi Seliger. Sie haben wichtige Impulse und Rückmeldungen gegeben, welcher Maßstab, welche Informationen oder auch Kontraste benötigt werden. So sind nun 19 Gebäude, inklusive der vier Stadttore und der Stadtmauer sowie die wichtigsten Straßenzüge taktil erfahrbar.

Nun dauerhaft im Stadtmuseum Amberg

Bei der Vorstellung des Modells hoben der 3. Bürgermeister Franz Badura sowie der Kulturreferent Dr. Fabian Kern das besondere Engagement aller Beteiligten hervor und bedankten sich für die ehrenamtliche Arbeit der Fokusgruppe. Besonders erfreulich: Das Modell wurde als erstes Projekt aus Mitteln eines jährlichen Etats für die barrierefreie Zugänglichmachung der Kultur finanziert.

Mit Bettina Pichlmeier war auch die Bezirksgruppenleitung Oberpfalz des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbunds e. V. (BBSB) bei der Präsentation dabei. Sie freute sich über das abgeschlossene Projekt und betonte die in den vergangenen zwei Jahren sehr gute Zusammenarbeit mit Julia Brunner.

 

Weitere Informationen zu barrierefreien Angeboten gibt es auf der Website des Stadtmuseums.

Weitere Informationen
Stadtmuseum Amberg
Zeughausstr. 18
92224 Amberg
Tel. 09621-101284
Mail: stadtmuseum(at)amberg.de
www.stadtmuseum-amberg.de