Fritz Griebels Kosmos
Vorträge und Workshops | 28./29. Juni 2025
Anlässlich der Sonderausstellung „Fritz Griebel. gemalt. geschnitten. gewebt.“ lädt das Stadtmuseum Amberg am 28. und 29. Juni 2025 zu einem abwechslungsreichen Wochenende mit Vorträgen und Workshops ein. Im Zentrum der Veranstaltung stehen die verschiedenen Techniken, in denen der Künstler Fritz Griebel gearbeitet hat bzw. für die er Entwürfe lieferte.
Der erste Tag bietet wissenschaftliche Impulse im Rahmen von Vorträgen und einem Kunstgespräch. Am zweiten Tag steht die Praxis im Fokus. In drei parallelen Workshops werden die Teilnehmenden selbst aktiv werden. In einer an die Mittagspause anschließenden Pop-up-Ausstellung kann sich ausgetauscht werden. Den Abschluss der zweitägigen Veranstaltung bildet ein Festvortrag zu den Gobelins, die nach Entwürfen von Fritz Griebel entstanden sind.
Das Angebot richtet sich an Studierende, Kunstschaffende sowie alle Interessierten.
Plakat zum Workshop-Wochenende am 28. und 29. Juni 2025
Programm
Tag 1 - Samstag, 28.06.2025
- 10:30 Uhr | Registrierung / Kaffee
- 11:00 Uhr | Begrüßung | Dr. Fabian Kern, Kulturreferent
- 11:10 Uhr | Einführung, Organisatorisches | Dr. Julia Riß, Museumsleitung
SEKTION 1: Scherenschnitt
- 11:30 Uhr | Im Schnittpunkt. Scherenschnitt und Schattenriss zwischen Tradition und Moderne | Vortrag von Dr. Antje Buchwald
Wenn von Scherenschnitten die Rede ist, erwartet man mitnichten Werke sogenannter Hochkunst. Als Liebhaber- und Dilettantenkunst – bestenfalls als Kunsthandwerk – verunglimpft, fristete der Scherenschnitt ein Schattendasein in Kunstgeschichte und Kunstbetrieb. Vermehrt seit den 1990er-Jahren erlebt die Schnittkunst nun international ein Revival. Mit Blick auf Geschichte und Genese des Mediums lassen sich jedoch erstaunliche Kontinuitäten aufzeigen, die Fragen an das Kunstsystem stellen. - 12:30 Uhr | Let’s talk about Art! Ein Kunstgespräch mit Sonja Yakovleva und Dr. Antje Buchwald
Was ist eigentlich ein Scherenschnitt? Warum greifen heute wieder viele Künstlerinnen und Künstler zu Messer, Schere und Papier? Lassen sich bestimmte Themen besser als Schnittbild realisieren? Darüber und über andere Fragen diskutiert Dr. Antje Buchwald mit der Frankfurter Künstlerin Sonja Yakovleva - 13:30 Uhr | Mittagspase
SEKTION 2: Christliche Kunst
- 14:30 Uhr | Vom Glauben inspiriert ‒ christliche Ikonographie in Fritz Griebels Kunst | Einführung von Milena Bergmann M.A.
SEKTION 3: Gebrauchsgraphik
- 15:30 Uhr | Fritz Griebel als Illustrator | Vortrag von Helena Kircheis M.A.
Bereits im Alter von sechs Jahren zeigte sich Fritz Griebels künstlerische Begabung. Er fertigte in diesen jungen Jahren akribische Pflanzenstudien an und interessierte sich fortan für verschiedenste künstlerische Techniken. Wie stark äußere Umstände wie Weltkriege oder der Zeitgeist sich auf Fritz Griebels Illustrationen ausgewirkt haben, dieser Frage widmet sich der Vortrag. - 16:15 Uhr | Kaffeepause
- 16:30 Uhr | Fritz Griebel. gemalt. geschnitten. gewebt. | Ausstellungsrundgang mit Kuratorin Dr. Julia Riß
- 18:30 Uhr | Gemeinsames Abendessen (Selbstzahler)
Tag 2 - Sonntag, 29.06.2025
- 09:00 Uhr | Ankommen
- 09:30 Uhr | Ausblick
WORKSHOPS: Fritz Griebel in der Praxis
ab 09:45 Uhr, dazwischen variable Pausen
- Workshop 1 | Ganz schön schnittig! ‒ Scherenschnitte |
Sonja Yakovleva und Dr. Antje Buchwald | (15 Plätze)
Jetzt sind Sie gefragt! Lernen Sie die Technik des Scherenschnitts von der Expertin. Exklusiv für das Symposium veranstaltet die Künstlerin Sonja Yakovleva in Assistenz mit Dr. Antje Buchwald einen Scherenschnitt-Workshop. Unter Vorgaben feministischer Motive aus Märchen, Mythologie und Popkultur sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt. - Workshop 2 | Selbst gemacht und dauerhaft ‒ Immerwährender Jahreszeiten-Kalender |
Helena Kircheis M.A. | (20 Plätze)
Gestalten Sie Ihren eigenen, zeitlosen Jahreszeitenkalender und lernen Sie dabei die unterschiedlichen künstlerischen Techniken, mit denen Fritz Griebel gearbeitet hat, kennen! Vom Scherenschnitt bis zum Aquarell. Alle - ob mit oder ohne Vorkenntnisse - sind herzlich dazu eingeladen, sich auszuprobieren. - Workshop 3 | Geheimnisse in Bildern ‒ christliche Ikonographie entschlüsseln und verstehen | Milena Bergmann M.A. | (20 Plätze)
Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der christlichen Bildsprache! In diesem interaktiven Workshop entdecken Sie die Bedeutung und die Geheimnisse hinter den Bildern, die Jahrhunderte geprägt haben. Warum trägt Petrus einen Schlüssel? Was symbolisiert das Lamm? Und welche Botschaften verbergen sich hinter den Farben und Gesten der Heiligen?
Erfahren Sie, wie sich diese Symbole im Laufe der Zeit entwickelt haben und lernen Sie, Kunstwerke eigenständig zu entschlüsseln – von Ikonen und Meisterwerken der Renaissance bis hin zu modernen Interpretationen und natürlich den Werken Fritz Griebels. Der Workshop richtet sich an alle Interessierten ohne Vorkenntnisse.
- 13:00 Uhr | MITTAGSPAUSE
- 14:00-16:00 Uhr | Pop-up-Ausstellung mit den Workshop-Ergebnissen
SEKTION 4: Textile Kunst
- 14:45 Uhr | Fritz Griebel und seine Gobelins | öffentlicher Vortrag von Dr. Anja Prölß-Kammerer
Der Vortrag gibt Einblick in die Arbeit der Nürnberger Gobelinmanufaktur, berichtet über die Praxis des Gobelinwebens und der Zusammenarbeit des Künstlers mit der Manufaktur bei der Fertigung der Gobelins nach seinen Entwürfen. Zudem wird eine Reihe seiner Gobelins vorgestellt. - 15.30 Uhr | ABSCHLUSS
Referentinnen
Milena Bergmann M.A. studierte Kunstgeschichte, Christliche Archäologie und Nordische Philologie
mit dem Schwerpunkt auf Mittelalter- und Renaissancestudien an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg. Derzeit promoviert sie zum Thema spätmittelalterliche Wandmalereien in Oberfranken entlang der Via Imperii am Lehrstuhl für Christliche Archäologie in Erlangen. Seit 2022 beschäftigt sie sich mit dem christlichen Aspekt in den Werken Fritz Griebels. 2024 wurde als Ergebnis das Buch „Vom Glauben inspiriert. Eine Betrachtung der christlichen Ikonographie in Fritz Griebels Kunst“ von der Prof. Fritz Griebel-Nachlassverwaltung herausgegeben. Seit Anfang 2025 hat sie die Museumsleitung des Stadtmuseums im oberfränkischen Schlüsselfeld inne.
Dr. Antje Buchwald ist Kunsthistorikerin und Autorin. Sie studierte an der Universität Leipzig Kunstgeschichte, Kulturwissenschaften sowie Klassische Archäologie. Sie promovierte zum Thema Scherenschnitt und Schattenriss. Vom Dilettantismus zum Kunstprinzip (1600 bis heute). Sie war Vorstandsvorsitzende des Deutschen Scherenschnittvereins und hat als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Prof. Fritz Griebel-Nachlassverwaltung das Werk Fritz Griebels erforscht. Zahlreiche Artikel, Vorträge, Rundfunk-Interviews zur Schnittkunst. Derzeitiges Buchprojekt: »Träumen und dichten mit der Schere«. Fritz Griebels Schattentheaterfiguren in Leo Weismantels organischer Gestaltungspädagogik.
Helena Kircheis M.A. studierte Kunstgeschichte, Theater- und Medienwissenschaften an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Von 2018 bis 2021 arbeitete sie u. a. für die städtischen Kunstsammlungen Nürnberg, den Kunstverein Erlangen, die Professor Fritz Griebel Nachlassverwaltung, das Kulturamt Schwabach oder die Medizinische Sammlung der FAU. Ihr wissenschaftliches Volontariat absolvierte Sie am Kunst- und Kindermuseum Edwin Scharff Neu-Ulm und war danach Museologin an der Kunstvilla Nürnberg. Seit 2025 ist sie Registrar am Germanischen Nationalmuseum Nürnberg.
Dr. Anja Prölß-Kammerer absolvierte ihre Lehre an der Nürnberger Gobelinmanufaktur. Sowohl die Magisterarbeit als auch die Dissertation beschäftigen sich mit der Geschichte der Manufaktur sowie der Tapisserie im Nationalsozialismus. Sie leitet das "DoKuPäd – Pädagogik rund um das Dokumentationszentrum" beim Kreisjugendring Nürnberg-Stadt.
Dr. Julia Riß absolvierte nach dem Masterstudium in Kunstgeschichte mit Schwerpunkt Museumsarbeit an der FAU Erlangen sowie einer parallelen Tätigkeit in den Bereichen E-Learning und Multimedia-Datenbanken am Lehrstuhl für Kunstgeschichte ein Volontariat mit Fokus auf Museumspädagogik am Stadtmuseum Amberg. Zeitgleich promovierte sie an der FAU zur Rezeption und Inszenierung des Bavaria-Standbilds an der Münchner Theresienwiese in den Bildmedien des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Es folgte die Anstellung als wissenschaftliche Mitarbeiterin und 2020 die Übernahme der Leitung des Amberger Stadtmuseums und der Stadtgalerie.
Sonja Yakovleva lebt und arbeitet in Frankfurt am Main. Ihre akademische Ausbildung erhielt sie an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main und der Hochschule der Bildenden Künste Athen. Sie ist für ihre Scherenschnitte bekannt, die sie als große, raumgreifende Panoramen gestaltet.
Anreise und Übernachtung
Anreise
Bitte beachten Sie den auf der Strecke Nürnberg - Regensburg und Regensburg - Nürnberg zeitweise eingeschränkten Bahnverkehr.
Übernachtung
Hotels in Amberg und der Umgebung sind u.a.:
• Kunsthotel Brunner: www.hotel-brunner.de
• Hotel Fronfeste: www.hotel-fronfeste.de
• Bootshaus: www.bootshaus-amberg.de
• Hotel Gut Matheshof in 92286 Rieden (OT Kreuth): www.hotel-gut-matheshof.de
Von allen Amberger Hotels aus ist das Stadtmuseum in wenigen Gehminuten erreichbar.
Weitere Informationen zur Stadt erhalten sie auch unter: www.tourismus.amberg.de